Es ist gleichsam ein Projekt von besonderer Bedeutung für die Gemeinde Kreuzau und eines mit Strahlkraft weit über die Gemeindegrenzen hinaus: Die Kurt-Hoesch-Kampfbahn im Süden von Kreuzau an der L129 in Richtung Drove wird aufwändig saniert – Sportplatz samt Leichtathletikanlagen und Clubhaus. Möglich ist das, weil die Rureifel-Kommune Fördermittel in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur erhält. Den Rest, also gut 400.000 Euro, muss die Gemeinde selbst stemmen.
Die Kurt-Hoesch-Kampfbahn blickt auf eine fast 100-jährige Geschichte. Professor Dr. Kurt Hoesch war ein Kreuzauer Industrieller, der sich während des Ersten Weltkriegs an der Universität von Istanbul einen Namen als Professor der Chemie machte und erst später ins Familienunternehmen einstieg. Unter seiner Ägide begann Ende der 1920er Jahre die Produktion von hochtransparentem Zeichenpapier. Die Förderung des Sports war Hoesch sehr wichtig, und so ließ er 1929 die Sportanlage im Bauhausstil bauen, um sie bei der Einweihung am 6. Juli 1930 der Gemeinde Kreuzau zu übergeben. Am 26. März 1985 wurden Clubhaus, Rasenplatz und Leichtathletikanlagen unter Denkmalschutz gestellt.
„Die Kurt-Hoesch-Kampfbahn“, sagt Kreuzaus Bürgermeister Ingo Eßer (CDU), „ist für unsere Gemeinde aber nicht nur aufgrund ihrer langen Geschichte wichtig, sondern vor allem auch deshalb, weil sie von vielen Akteuren genutzt wird.“ Im Senioren-Fußball spielen die Kicker vom SC Kreuzau auf dem Platz, im Jugendbereich kicken die Nachwuchs-Fußballer der SG Heideland, einer Spielgemeinschaft der Fußballvereine von Kreuzau, Drove und Stockheim, an der Kurt-Hoesch-Kampfbahn. Außerdem trainieren die Highland Shadows dort. Eßer: „Alle Kreuzauer Schulen veranstalten ihre Bundesjugendspiele auf der Kurt-Hoesch-Kampfbahn, bis zur Corona-Pandemie wurden dort auch die Sportabzeichen abgenommen. Was ich sagen möchte: Diese Anlage ist für sehr viele Menschen aus unserer Gemeinde sehr wichtig.“
Auch das Clubhaus, das im Bauhausstil errichtet wurde, wird in einem zweiten Bauabschnitt saniert. Foto: Sandra Kinkel
Im ersten Bauabschnitt werden die Außenanlagen der Kurt-Hoesch-Kampfbahn saniert, die Arbeiten nach Plänen des Dürener Landschaftsarchitekturbüros Reepel Schirmer haben bereits begonnen. Neben dem Kunstrasenplatz wird die Tennenlaufbahn von einer Kunststoffbahn ersetzt, es entsteht ein kleiner Multifunktionsplatz, die Kugelstoß- und Weitsprunganlagen werden erneuert. Auch die Trainingsfläche für die traditionellen schottischen Wettkämpfe der Highland Shadows wird modernisiert. Eßer: „Wir möchten auch die Barrierefreiheit der Anlage erhöhen. Deswegen wird eine barrierefreie Sanitäranlage neben dem Clubhaus errichtet.“
Die Arbeiten der Außenanlage sollen in den Sommerferien fertiggestellt werden. Danach wird in einem zweiten Bauabschnitt mit dem Umbau des Clubhauses im Bauhausstil begonnen. „Die Planungen laufen auf Hochtouren“, so Eßer. „Wir hoffen, 2025 mit den Arbeiten im und am Sportheim beginnen zu können.“
Der Bürgermeister ist froh, die Sanierung der Kurt-Hoesch-Kampfbahn endlich angehen zu können. „Dieses Projekt ist ein großer Meilenstein für unsere Gemeinde“, sagt er. „Und es ist eine wirklich beispielhafte Gemeinschaftsaufgabe.“ Nicht nur, dass der Bürgermeister selbst den Förderantrag geschrieben hat, Verwaltung, Planungsbüro und Kreuzauer SC, der so viele Arbeiten in Eigenleistung übernehmen würde wie möglich, arbeiten laut Eßer Hand in Hand. „Auch die Politik hat mitgezogen und entschieden, dass die Gemeinde den Eigenteil übernimmt. Das ist wirklich toll. Und ich hoffe, dass es uns gelingt, die Kurt-Hoesch-Kampfbahn für die nächsten 100 Jahre fit zu machen.“