Die Bürger von Huchem-Stammeln sprechen vom Awo-Park, im offiziellen Sprachgebrauch der Gemeinde ist von der „Grünen Lunge“ die Rede. Gemeint ist die Grünfläche im Herzen der Ortschaft zwischen Rurtalbahnstrecke, Seniorenzentrum und Tagespflege. Aber egal, ob Awo-Park oder „Grüne Lunge“: Die Grünfläche müsste dringend aufgehübscht werden. Darin sind sich viele Bürger, Politik und Verwaltung einig. „Es muss dort etwas passieren“, sagt auch Bürgermeister Frank Rombey (parteilos), betont aber gleichzeitig, dass größere städtebauliche Maßnahmen auch in der finanziell noch gut aufgestellten Gemeinde Niederzier nur mithilfe von Fördermitteln möglich sind.
Daraufhin hat das Landschaftsarchitekturbüro Reepel/Schirmer aus Düren die Grünfläche im Auftrag der Gemeinde einmal genau unter die Lupe genommen und eine Idee entwickelt, wie der Ort als Spiel- und Erholungsbereich für Kinder, aber auch als Treffpunkt der Generationen noch attraktiver gestaltet werden kann.
Erste Überlegungen hat Michael Reepel nun der Politik vorgestellt. Im westlichen Bereich Richtung Bahnstrecke sollen die vorhandenen Spielmöglichkeiten für Kinder mit neuen Spiel- und Klettergeräten ausgebaut werden, schließlich liegt der Park mittig im Ort und ist aus allen Himmelsrichtungen gut erreichbar. Im westlichen Bereich Richtung Awo-Tagespflege soll die Aufenthaltsqualität mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten aufgewertet werden, gleichzeitig sollen Dorfvereine dort weiterhin die Möglichkeit erhalten, kleinere Feste durchzuführen. Unter anderem stellt die Maigesellschaft dort seit Jahren am 30. April den Dorfmaibaum auf.
Dabei sollen die vorhandenen Baumstrukturen erhalten bleiben und neue Spielgeräte integriert werden. Lediglich die Unterpflanzung wie Hecken und Sträucher soll zur Erhaltung von Blickbeziehungen und Raumstrukturen ausgelichtet werden, erklärte der Landschaftsarchitekt seine Ideen, mit denen er im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Strukturwandel größtenteils auf Zustimmung der Politik stieß. Auch die Wegeführung soll verbessert und im Bereich der Rurtalbahn mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten an den geplanten Radschnellweg Düren/Jülich angebunden werden.
Auch wenn noch Details insbesondere mit den Vereinen geklärt werden müssten, sprachen die Vertreter von SPD, CDU und Grünen im Ausschuss von einem Gewinn für Huchem-Stammeln, sollte das mit rund 715.000 Euro geplante Projekt realisiert werden können. Um die dafür benötigte Förderung zu bekommen, hat der Ausschuss die Verwaltung beauftragt, die Gespräche mit dem Land NRW zu intensivieren und auf Basis der Projektskizze einen 90-prozentigen Zuschuss zu beantragen.
Die Spielgeräte sollen ersetzt und besser in den Baumbestand integriert, die Hecken ausgelichtet werden. Foto: Jörg Abels